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Spielfreude

Warum wollen wir Klavier spielen lernen?

Erste Antworten

  • Da ich − wie übrigens so viele andere Menschen auch − musiksensibel bin, empfinde ich Musik sehr stark.
  • Musizierend kann ich meine Gefühle ausdrücken.
  • Über die Musik kann ich meine Stimmung sehr gut beeinflussen.
  • Aus der Hirnforschung wissen wir, dass die motorische Intelligenz die geistige Intelligenz fördert.
  • Da die Handlungsplanung im Sprachzentrum stattfindet, wirkt sich Musizieren positiv auf die Sprachfertigkeiten aus. Wem Fremdsprachen leicht fallen, der ist mit Sicherheit auch musikalisch.
  • Am Klavier kann ich mich von piano bis forte selbst harmonisieren. Das bestärkt die so genannte Selbstwirksamkeit, die wiederum ein Indikator für die intrinsische Motivation ist, von der der Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth (Bremen) berichtet, dass es die einzige Motivation ist, die keiner Sättigung durch Gewöhnung unterliegt (Vortrag anlässlich der Lindauer Psychotherapiewochen 2012).
  • Über das Klavierspiel lerne ich die komplexen Leistungen der alten Meister kennen. Die bereits verstorbenen Komponisten wirken mit ihrer Schaffenskraft und Kreativität bis heute als Vorbilder mit einem regionalen Bezug. Man braucht diese Quelle der Inspiration nur richtig anzuzapfen...
  • Mich interessiert die Musik als Sprache der Gefühle. Wenn ich mit den Mitteln dieser Sprache gut improvisieren kann, öffnen sich über den nun möglichen musikalischen Dialog neue zwischenmenschliche Dimensionen.
  • Klavier spielen unterstützt die Sozialisierung der Kinder, da Musizieren grundsätzlich auf ein Miteinander ausgerichtet ist. Im Gegensatz dazu ist der Sport leider ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, in der das Gegeneinander überwiegt.
  • Jugendliche können von Musikpädagogen begleitet über Eigenkompositionen ein Tagebuch der Emotionen anlegen, um nachfolgend mit diesen neu entstehenden Empfindungen besser umgehen zu können.
  • Erwachsenen öffnet das Klavier spielen lernen einen spielerischen Zugang zum Wiederlernen des Lernens.
  • Erwachsene und Senioren können durch Wiederholung eines Repertoires ein musikalisches Gedächtnistraining durchführen. Darüber eröffnet die reine Wiederholung eines Repertoires einen einfachen Zugang zum Gefühl des Könnens.
  • Das Klavier spielen verlangsamt im Alter bedeutend den Abbau des motorischen Zentrums im Gehirn.
  • In jedem Alter fördert das Musizieren die Kreativität der Musiker. Die Gestaltung unserer Welt erfordert ein hohes Maß an Kreativität.
  • Klavier spielen wirkt ein bisschen wie selbst gemachte Musiktherapie. Die Musiktherapie ist heute schon zum Beispiel bei Schlaganfällen die einzig effiziente Therapiemethode. In Zukunft wird diese Möglichkeit zur Selbstregulierung an Bedeutung gewinnen, da man davon ausgeht, dass auf die westlichen Industriegesellschaften eine dramatische Welle der Depressionen zurollt. Deren Therapierung ist kaum zu bezahlen. Umso wertvoller sind also Möglichkeiten wie das Musizieren, die dazu beitragen, Depressionen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Zum Seitenanfang Warum wählen so viele Menschen das Pianoforte als Musikinstrument? Harmonie

Warum spielen wir Klavier?

Erste Antworten

  • Mich hat in der Pubertät die Musik so brennend interessiert, dass ich ein Instrument lernen wollte.
  • Immer wieder bestätigen mir Klavierspieler sowie Eltern von Klavier spielenden Eltern, dass sie sich über das Klavier spielen erfolgreich selbst harmonisieren können.
  • Mein altes Klavier hat so einen wunderbaren Klang, bei dem ich mich ausgezeichnet entspannen kann.
  • Meine Eltern waren der Ansicht: Wer schon als Kind die Klassische Musik kennen lernt, hat später eine solide Basis, um Musik im Allgemeinen hinsichtlich ihrer Qualität beurteilen zu können.
  • Also ich bin der Ansicht, dass man etwas dazu beitragen muss, um geistig fit zu bleiben. Dafür eignet sich das anspruchsvolle Klavierspiel ausgezeichnet. Denn es erfordert Beidhändigkeit, wobei die in der Regel weniger geschickte linke Hand mit vollwertigen Aufgaben gefordert ist. Darüber hinaus werden Aufmerksamkeit, Konzentration sowie die Speicherung umfangreicher musikalischer Inhalte intensiv geschult. Über all den einzelnen Komponenten steht das Prinzip der Ganzheitlichkeit, das nämlich die Einzelteile harmonisch integriert. Die damit verbundenen Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit sowie der Orientierung am Miteinander verleihen uns eine höhere soziale Kompetenz, die uns wiederum in der Gruppe eine größere Beliebtheit und Anerkennung einbringt.

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Zum Seitenanfang Vom Hackbrett zum Hammerklavier, über das Hybrid-Piano zum i-Piano 300 Jahre Klavier

Wie entstand das Hammerklavier und wohin entwickelt sich das moderne Piano?

Erste Antworten

  • 1709 bewunderten viele Pantaleon Hebenstreit mit seinem von Gottfried Silbermann gebauten außergewöhnlichen Hackbrett. Der Cembalobauer Bartolomeo Christofori ließ sich dadurch zur Entwicklung der Hammermechanik inspirieren, die er mit dem bekannten Bedienfeld der Klaviatur verband, so dass man anstelle mit zwei Händen mit zehn Fingern klöppeln konnte. Das ist ein Musterbeispiel für eine großartige Innovation.
  • Erst 1826 bekamen die Hammerklaviere durch ein Patent von Henri Pape den uns heute bekannten Wohlklang, denn über die Klavierhämmer wurden Filzplatten gespannt.
  • Mit der Erfindung des aufrecht stehenden Klaviers begann das Pianoforte Mitte 1800 endgültig seinen weltweiten Siegeszug.
  • Ein Höhepunkt im Bemühen um Wohlklang entstand aus dem Kontakt zwischen dem italienischen Komponisten Ferruccio Busoni und dem österreichischen Klavierbauer Ludwig Bösendorfer. Es ist das volle 8 Oktaven umfassende Sondermodell eines Flügels mit dem Namen Imperial.
  • Erste Rückschläge verzeichnete der Klavierbau mit der Erfindung des Radios, dessen Verbreitung von den Nationalsozialisten gefördert worden ist.
  • Den zweiten Rückschlag startete die Klavierindustrie selbst, als man zuerst das Kleinklavier erfand und anschließend Schritt für Schritt an Qualität eingespart hat. Dieses seltsame Phänomen, wie man sich selbst einen Markt zerstört, ist heute als Gewinn-Maximierung bekannt. Das Ergebnis dieses Rückschritts ist der so genannte brillante Klang der modernen Pianos.
  • Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Weltmarktführer Yamaha insofern innovativ, als er interessante Ideen samt Firma einkaufte. Yamaha konnte erfolgreich das in England erfundene Silent-Piano vermarkten, bei dem man das akustische Instrument komplett stumm schalten kann, um anschließend für die Umgebung unhörbar mittels Kopfhörer das einzige Keyboard mit echtem Klavieranschlag zu spielen.
  • Yamaha reaktivierte die alte Idee des Selbstspielers in der Variante als Disklavier, also eines Klaviers, in das man wie in eine Musikbox eine CD schieben kann, und dann wie von Zauberhand die Tasten selbsttätig gedrückt werden.
  • Bösendorfer entwickelte zu dieser Idee einen Computerflügels namens CEUS als eine Edel-Variante, da dieses Instrument nicht nur ein aufzeichnungsfähiger Selbstspieler ist, sondern auch das Bedienfeld der Elektronik ästhetisch in das Gehäuse des Flügels integriert ist.
  • Das zuerst von dem deutschen Klavierhersteller Seiler (Kitzingen) erfundene, aber erst von Yamaha erfolgreich vermarktete Hybrid-Piano verfügt über einen authentischen Klavier- bzw. Flügelanschlag, die Klangerzeugung erfolgt über gesampelte Sounds sowie ein akustisch angeordnetes Soundequipment ähnlich dem Original über einen Resonator, der die Idee eines Resonanzbodens darstellen soll. Diese Variante ist jedoch kein wirklicher Fortschritt, da hierin lediglich die digitalen Möglichkeiten als Kulturmöbel verpackt werden.
  • Die Zukunft des Pianos wird mit Sicherheit weder von Schimmels Glasflügel, noch von dem zwischen Schimmel und dem Designer Luigi Colani entwickelte Millionärsflügel Pegasus, noch von dem Bösendorfer Flügel mit Audi Design, und auch nicht von den französischen Autobauern Peugeot und dem französischen Klavierbauer Pleyel mit dem 2012 erschienen Carbon-Design-Piano bestimmt. Das sind nur Show-Objekte, die eher dazu geeignet sind, das Image der Designer zu verbessern, als die aktuelle Krise im Klavierbau zu beenden.
  • Das Zukunfts-Piano könnte ein i-Piano sein, das für innovatives Piano steht. Das i-Piano ist kein außen-orientiertes Vorzeigeobjekt sondern im Sinne des Namens ein innovatives Musikwerkzeug. Es baut auf dem akustischen Vollwertklang auf und ermöglicht bislang am akustischen Tasteninstrument nicht gekannte Möglichkeiten der Klanggestaltung und integriert den Kreativprozess des Komponierens in das Instrument. Wer den Wettlauf um das konzeptionelle Design des i-Piano gewinnt, der wird auch in Zukunft eine gute Chance auf dem Markt haben. Denn mit diesem Produkt beweist der Klavierhersteller seine zukunftstaugliche Kundenorientierung. Einen wichtigen Fortschritt bietet in dieser Hinsicht Yamaha mit dem Anfang 2014 erschienen TransAcoustic-Piano, bei dem der Klavierspieler zusätzlich zu den beiden Möglichkeiten, akustisch oder digital zu spielen, die Option erhält, den akustischen Originalklang und digitale Sounds zu mischen. Der Name TransAcoustic ist von Yamaha klug gewählt. Denn er verweist auf das Potenzial der Transformation vom Entweder-oder hin zum Sowohl-als-auch. Um die dahinter stehende Innovation bewusst zu machen, wirbt der japanische Weltmarktführer im akustischen Klavierbau mit dem Slogan: Digital war noch nie so natürlich! Dazu muss man wissen, dass die digitalen Sounds beim TransAcoustic-Piano nicht mehr über Lautsprecher sondern über den Resonanzboden und die Saiten des akustischen Teils des Pianos übertragen werden. Die digitalen Klänge werden somit zwangsläufig von dem Klangspektrum des natürlichen Klangkörpers eingefärbt.

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Zum Seitenanfang Ein Vergleich liefert interessante Antworten:

Warum spielen Sie Klavier und nicht Keyboard?

Erste Antworten

  • Die Spielart und das damit verbundene Spielgefühl ist am Klavier authentischer als am Keyboard.
  • Der Wohlklang des natürlichen Klangkörpers bietet dem menschlichen Ohr mehr Hörreiz und bereitet uns Hör-Lust.
  • Das Zusammenspiel aus den bereits gewohnten Aspekten einer authentischen Spielart und dem Wohlklang eines natürlichen Klangkörpers sprechen die Seele des musiksensiblen Menschen stärker an. Daher ist es für die zukünftige Entwicklung wichtig, dass der akustische Vollwertklang erhalten bleibt und quasi die Basis der weiteren Entwicklung darstellt.
  • Klavier spielen ist Kultur und das Piano das Ergebnis einer Hochkultur. Jeder Mensch steht bewundernd vor dem Kunstwerk einer Klavier- bzw. Flügelmechanik. Wie sich die Klavierbauer und Komponisten gegenseitig in der Entwicklung beflügelt haben, können wir heute immer wieder aufs Neue in Klavierkonzerten auf einem Niveau erleben, das zu Lebzeiten zum Beispiel eines Ludwig van Beethovens (1770 - 1827) noch gar nicht realisierbar war.
  • Im Gegensatz zum Keyboard-Spiel verbinden wir das Klavierspiel auch mit dem Begriff Können. Die klassische Ausbildung des Klavierspiels vermittelt ein völlig anderes Fertigkeitsniveau, als das Bedienen eines Keyboards, an dem ich bestimmte Begleitakkorde auf eine Taste und somit einen Finger einstellen und somit reduzieren kann.

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Zum Seitenanfang Mittels der Hybrid-Stimmtechnik das Selberstimmen lernen

Musikalische Stimmungen und die Entwicklung der Klavierstimmtechnik

Erste Antworten

  • Pythagoras hat einen kleinen aber bedeutenden Rechenfehler in der Musik der reinen Intervalle gefunden: Das Pythagoräische Komma
  • Eine geringe Dissonanz-Toleranz führte dazu, dass man lange Zeit an Stimmungen mit einigen nahezu reinen Intervallen festhielt.
  • Erst zu Lebzeiten von Johann Sebastian Bach änderte sich die Dissonanz-Toleranz an. So konnte Bach aktiv nach einer Lösung suchen, die ihm das uneingeschränkte Komponieren in allen Tonarten ermöglichte.
  • Johann Sebastian Bach hörte von den Wohltemperierten Stimmungen eines Andreas Werckmeister. Bach besuchte Werckmeister und lernte diese Stimmungen kennen. Aus Begeisterung über die neuen Möglichkeiten komponierte Bach das Wohltemperierte Klavier. Dieses Werk war eine Werbeaktion für die neuen Stimmungen.
  • Der nächste Schritt hin zur Gleichtemperierte Stimmung dauerte relativ lange, da diese Stimmung eine höhere Präzision beim Stimmen erfordert. Sie ermöglicht den freien Wechsel der Tonarten, die in dieser Stimmung alle gleich klingen.
  • Die Gleichtemperierte Stimmung wurde erst reproduzierbar, nachdem zu einen die Pianos dieser Zeit besser stimmbar wurden, und zum anderen die Stimmer andere Intervalle zum Stimmen verwendeten (siehe unten der Link zu www..praeludio.info/stimmungen.html)
  • Für den Stimmer ist es wichtig, die Kriterien einer guten Klavierstimmung zu kennen, um auf dieser Basis die Hör-Lust der Klavierspieler steigern sowie um die von allen ersehnte Wohlfühlstimmung anstreben zu können.
  • Die Hybrid-Stimmtechnik ist eine zeitgemäße Stimmtechnik. Sie integriert Tradition und Innovation. Denn bei dieser neuen Methode werden sowohl das herkömmliche Stimmen nach Gehör als auch ein Frequenzmessgerät als Stimmgerät eingesetzt. Mit dieser Mensch-Maschine-Kombination lassen sich stabilere und präzisere Ergebnisse erreichen.
  • Die Hybrid-Stimmtechnik macht es möglich, das Klavierstimmen in einem relativ kurzen Praktikum Selberstimmen zu lernen. Dieses Praktikum macht den Klavierspieler autark und bietet Profis wie z.B. Klavierlehrern sowie Klavier- und Musikschulen kostengünstige Selbsthilfe-Lösungen.

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